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Vom Ungleichgewicht zum Gleichgewicht mit Windenergieanlagen

Volatile Quellen wie Windenergieanlagen verursachten früher ein Ungleichgewicht im Netz. Das Angebot an Windenergie schwankt und lässt sich nur schwer vorhersagen. Erneuerbare Energiequellen wie Windenergieanlagen verfügen jedoch über die notwendige Flexibilität, um zur Stabilität des Stromnetzes beizutragen.

Die Menge der erzeugten Windenergie ist im Voraus nicht bekannt, wohingegen TenneT in der Lage sein muss, in Echtzeit zu messen, ob die angeforderte Energiemenge tatsächlich geliefert wurde. Wir haben die verfügbare abschaltbare Leistung des Windparks Gießenwind transparent gemacht. Scholt Energy und Enervalis arbeiteten gemeinsam an der Integration des Windparks in die digitale Plattform von TenneT.

 

Windmolen Giessenwind Scholt Energy

Alle vier Sekunden meldet die Windenergieanlage, wie hoch ihre Produktion ist und wie hoch die erwartete Produktion aufgrund der Windgeschwindigkeit sein sollte. Wenn TenneT mit Regelleistung versorgt wird, weichen diese beiden Zahlen ab. Mit dieser Form der Regelenergie kann die Überproduktion im Netz reduziert werden. Diese Technik lässt sich auch auf Solarparks anwenden. Anstelle der Windgeschwindigkeit wird hierbei die Sonneneinstrahlung berücksichtigt.

Ausgleich des Netzes mit steuerbarer Kapazität

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT ist dafür verantwortlich, das Netz im Gleichgewicht zu halten. Zu diesem Zweck kauft TenneT Strom, der eingesetzt werden kann, wenn die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage zu groß ist. Zu diesem Zweck gibt es drei verschiedene Märkte: FCR (Primärregelleistung), aFRR (Sekundärregelleistung) und mFRR (Tertiär- oder Notleistung).

Erfahrung mit intelligenter Energiesteuerung

Scholt Energy hat in den letzten Jahren viel Erfahrung mit intelligenter Energiesteuerung gesammelt und ist dabei auf den Märkten für FCR, aFRR und mFRR tätig. Einige Beispiele für Anlagen, die wir als Notstromversorgung (mFRR) einsetzen, sind ein Industriesalzbad von VDL und eine Gefrieranlage von Lineage Logistics.

Erfolgreiches Pilotprojekt

In den letzten drei Jahren haben sich sieben Parteien mit dezentraler Energie am aFRR-Markt beteiligt. Die erste Phase im Jahr 2018 war ein größerer Erfolg als erwartet, so dass das Pilotprojekt 2019 mit vier Parteien, darunter Scholt Energy, fortgesetzt wurde. TenneT weist darauf hin, dass Windenergieanlagen, Solarparks, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Wärmenetze, Elektroautos, elektrische Warmwasserkessel und Wärmepumpen die erforderliche Flexibilität aufweisen. In einer Zukunft, in der es immer weniger Großkraftwerke gibt, kann der Netzausgleich also auch mit dezentraler elektrischer Energie erfolgen. Die Ergebnisse des aFRR-Pilotprojekts werden in diesem Abschlussbericht beschrieben. Scholt Energy nutzt den Windpark aus diesem Pilotprojekt bereits für kostenlose Gebote auf dem echten aFRR-Markt für Regelenergie. So sorgen wir dafür, dass unsere Kunden Energie optimal produzieren und verbrauchen, an ihrer Flexibilität verdienen und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten.

 

Der Windpark Gießenwind ist ein Pilotprojekt im Rahmen des europäischen DRIvE-Projekts. DRIvE stellt sicher, dass Initiativen entwickelt werden können, die für Flexibilität auf dem Demand-Response-Markt sorgen. Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 mit der Finanzhilfevereinbarung Nr. 774431 gefördert.