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Insbesondere mit dem wachsenden Angebot an Wind- und Solarenergie nimmt der Einfluss der Wetterbedingungen auf die Energieversorgung zu. Das bedeutet, dass der Energiemarkt vor einer immer größeren Herausforderung steht. Denn woher kommt unsere Energie, wenn der Wind nicht so stark weht oder die Sonne nicht scheint?

CO2-Emissionen begrenzen

Die Produktion von zusätzlichem Strom in Gas- und Kohlekraftwerken ist zwar oft noch die Lösung, aber wegen der damit verbundenen CO2-Emissionen keine strukturelle. Alle Kohlekraftwerke in den Niederlanden müssen bis 2030 vom Netz genommen werden, was bedeutet, dass steuerbare Kapazitäten verschwinden werden. Auch die Nutzung von gespeichertem Strom ist eine Lösung. Allerdings ist die Kapazität der Speichersysteme dafür noch viel zu gering.

Ein Teil der Lösung für diese Herausforderung liegt auf der Nachfrageseite der Energie. Denn warum sollten wir mehr Strom produzieren - und damit mehr CO2 ausstoßen -, wenn wir die Nachfrage vorübergehend senken könnten? Die Nachfragesteuerung ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und wird in Zukunft noch wichtiger werden. Scholt Energy wendet dieses Bedarfsmanagement bereits im industriellen Maßstab bei VDL an, in einem vollautomatischen Prozess.

VDL Weweler, das in Apeldoorn Teile für den Lkw-, Anhänger- und Nutzfahrzeugmarkt produziert, verfügt in seinem Werk über ein thermisches Salzbad für die Metallbearbeitung. Die steuerbare Leistung dieses industriellen Prozesses ist vergleichbar mit der von etwa 1.000 Haushalten.

Nachfragesteuerung von Scholt Energy

Die Nachfragesteuerung für diesen Prozess liefert Scholt Energy mit seinem Zugang zu spezifischen Energiehandelsmärkten. Das Salzbad ist per Software mit dem Markt für Notstrom des nationalen Netzmanagers in den Niederlanden verbunden. Immer dann, wenn Angebot und Nachfrage im Stromnetz aus dem Gleichgewicht zu geraten drohen, wird ein Steuersignal gesendet. Scholt sorgt dafür, dass das Salzbad dann automatisch mehr (bei einem Überangebot) oder weniger (bei einem Mangel) Strom verbraucht. Über die Systeme von Scholt Energy wird auch die verfügbare Kapazität überwacht und schließlich werden die Zahlungen abgerechnet.

Keine Auswirkung auf Geschäftsprozesse

Industrielle Prozesse sind oft durch Kontinuität gekennzeichnet. Dies gilt auch für das Salzbad, das immer in bestimmten Temperaturbereichen bleiben muss. Deshalb nutzen wir nur die Kapazität, die in diese Vorgaben passt. Auf diese Weise wird die Prozesskontinuität nicht gefährdet. Gleichzeitig wird ohne große Investitionen ein zusätzliches Ertragsmodell geschaffen und ein Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende geleistet. Das neue Ertragsmodell entsteht dadurch, dass die Bereitstellung von Notstromkapazitäten durch den nationalen Netzbetreiber vergütet wird.

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Breiteres Potenzial

Die Nachfragesteuerung schafft mehr Spielraum für die Einbindung von wetterabhängigen Energiequellen wie Sonne und Wind in das Energienetz. Dies wird sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Versorgungssicherheit und Rentabilität verbessern. Die Branche hat daher das Potenzial, einen großen Beitrag zur Erleichterung der Energiewende zu leisten. Eine Lösung wie die von VDL kann an vielen anderen Stellen eingesetzt werden, unter anderem in der Stahl-, Aluminium-, Papier- und Lebensmittelindustrie. In der letztgenannten Kategorie kann z. B. der Energiebedarf für große Kühl- und Gefrieranlagen gesteuert werden.